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6. Wiener Töchtertag

15.05.2015

Im Rahmen des 6. Wiener Töchtertag an der Universität Wien am 23.4. gab es die Möglichkeit für Mädchen zwischen 11 und 16 Jahren einen Einblick in ungewöhnliche Berufsbilder und deren Ausbildungswege zu gewinnen. Das Institut für Meteorologie und Geophysik war diese Jahr sogar gleich mit zwei Workshops vertreten.

Meteorologie-Workshop

Mit 18 motivierten jungen Frauen aus den unterschiedlichsten Hintergründen wurden die Tätigkeitsfelder, die eine Meteorologin erwarten, von der Vorhersage über Gutachten verfassen bis zur Wetter- und Klimamodellentwicklung, kurz besprochen. Danach konnten sie selbst tätig werden. Es galt einen SYNOP (synoptische Observation = Wettermeldung) abzusetzen. Ausgerüstet mit einer Handwetterstation und einem Entscheidungsbaum für Wolkenbeobachtungen betätigten sie sich als Wetterbeobachter im Arkadenhof der Universität Wien. Messwerte von Temperatur, Luftdruck, Taupunkt und Windgeschwindigkeit wurden aufgeschrieben und die Schwankungen diskutiert. Die Wolken wurden soweit sichtbar klassifiziert und ein Symbol dafür ausgesucht und eingetragen. Nach dem Ausflug ins Freie wurde von jeder einzelnen eine Wetterkarte analysiert und die Niederschlagsgebiete zum Analysetermin in Europa ausfindig gemacht. Eine kurze Wetterbesprechung und die Erklärung wie eine Vorhersage entsteht beendete den Workshop über die Arbeit einer Meteorologin.


Mathematik/Erdbeben-Workshop

Mit einem abwechslungsreichen Programm wurde einer Gruppe von 9 jungen Damen vermittelt, wie man mit mathematischen Methoden in der Erdbebenforschung tätig sein kann. Gemeinsam haben Maria-Theresia Apoloner und Sofi Esterhazy den Teilnehmerinnen die Mathematik sowie die Geophysik auf lebendige Art und Weise näher gebracht. Beide Vortragende haben den Mädchen zunächst ihren persönlichen und auch sehr unterschiedlichen Weg in die Seismologie dargestellt. Danach gab es eine kurze Einführung über die unterschiedlichen Charakteristika von seismischen Ereignissen und die Theorie der Plattentektonik. Letzteres wurde auch in einer praktischen Übung auf kulinarische Art und Weise analog modelliert. Nach einem Einblick in die mathematische Modellierung der Ausbreitung von seismischen Wellen wurde wieder in einem praktischen Teil gemeinsam eine seismologische Station aufgebaut. Zum Schluss haben wir gezeigt, wie man aus einem Seismogramm die Ersteinsätze der P- und S-Welle eines seismischen Signals ausliest und mit Zirkel und Lineal das entsprechende Erdbeben auf einer Landkarte lokalisiert.

© IMGW

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